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Währungsdumping - die schlimmste Spielart des Protektionismus

Die Folgen des Währungsdumpings am konkreten Beispiel:
VW plant US Werk

"Angesichts des niedrigen Dollarkurses gebe es langfristig keine Alternative zu einer Fertigung im Dollarraum" heißt es seitens von VW. Und so soll dann auch schon 2010 eine Produktion für VW-, Audi- und Porsche-Modelle in den USA anlaufen. VW hofft dadurch, den Absatz von derzeit 230.000 Einheiten innerhalb von zehn Jahren auf 800.000 steigern zu können.
Diese Zahlen scheinen mir allerdings eher Wunschträume zu sein, denn schließlich schläft auch die Konkurrenz nicht. Wenn Indien und China erst richtig in den Autoexport einsteigen, sind alle schönen Prognosen sowieso Makulatur.

Das VW-Engagement in den USA veranschaulicht dennoch, wie gut Währungsdumping immer noch funktioniert, nicht nur seitens der Billiglohnländer. Mit diesem Trick werden die heimischen Lohnkosten gesenkt, ohne dass die Arbeitnehmer es richtig zu spüren bekommen.
Den 17 Euro-Staaten ist ein derartiger Handlungsspielraum weitgehend verbaut - ein einzelnes Land kann gezielte Währungsschritte nicht einleiten.

 

Währungsdumping: Andere Länder tragen den Schaden
Was beim Währungsdumping besonders bitter aufstößt ist die Tatsache, dass andere Völker dafür bluten müssen. Nicht nur durch die Verschiebung von Arbeitsplätzen in den billigen Dollarraum - auch durch Subventionierung der aus dem Euro-Raum ausgeführten Waren.

Denn viele Hersteller wagen erst gar nicht, ihre Exporte in Euro zu fakturieren. Weil dann die Preise (auch für die deutschen Autos) im Gleichschritt mit dem Dollarkursverfall ansteigen würden (in den letzten Jahren wären die Preise in den USA für Waren aus dem Euroraum um 50 % angestiegen). Das mögen die meisten Produzenten den USA-Konsumenten aber nicht antun, auch weil sie fürchten, dadurch langjährig erkämpfte Marktanteile zu verlieren. Also subventionieren sie quasi ihre US-Exporte - für die Verluste darf dann die Kundschaft aus dem Euroraum aufkommen, sie sorgt mit ihren höheren Preisen für die Rentabilität des Unternehmens.

 

Währungsdumping: Warum soll der Deutsche mehr zahlen als der US-Bürger?

Ich habe deshalb schon vor 15 Jahren ein Meistbegünstigungsgebot gefordert. Danach wären Hersteller gezwungen, die Waren in Deutschland nicht teurer als in anderen Staaten an die Händler abzugeben. Wenn ein Hersteller darauf nicht eingehen möchte, dann muss er sich eben vom deutschem Markt fernhalten. Schön wäre es, wenn das Gesetz für die gesamte EU gelten könnte. Damit wäre dann auch das leidige Problem der Grauimporte aus der Welt geschafft.

Gestatten Sie mir noch einen Nachsatz: Was ist das für eine globalisierte Welt, wenn überall nur noch geschummelt, gelogen und getrickst wird? Mit welchem moralischen Anspruch verlangen ehrenwerte Autokonzerne von ihrem Kunden im Ursprungsland für einen Pkw 15.000 Euro, wenn sie das Teil in anderen Hochlohnländern trotz hoher Frachtkosten für nur 10.000 oder 11.000 Euro anbieten können? Nach meinem Empfinden ist das Betrug am Kunden! Diese Art von Mischkalkulation ins ungerecht und rassistisch, weil sie ganze Völker benachteiligt.

Die einseitige Begünstigung mancher Länder untergräbt auch das System der freien Marktwirtschaft. Denn in der Praxis führt es dazu, dass die Bürger der USA ungestraft über ihre Verhältnisse leben können und die Folgen dieser Verschuldungspolitik, die Abwertung des Dollars, andere Staaten ausbaden müssen.

"Es ist schier unglaublich, wieso einerseits der eigentlich nützliche (weil ausgleichende) Zoll-Protektionismus verteufelt wird, andererseits aber die wirklich schädlichen Spielarten der Abschottung (wie das Währungsdumping) bagatellisiert werden!"

 

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